„Mama! Ich hab‘ Kacka!“

„Oh… Einen kleinen Moment, ich bin gleich wieder zurück.
Ich komme, bin schon unterwegs.“

Eine typische Szene aus meinem Leben. Und aus meinem Business. Genauer: aus einem typischen Online-Call…

Seit 14 Monaten arbeite ich da, wo ich lebe. Mitten in unserem trubeligen Zuhause mit zwei großen und vier nicht ganz so großen und großartigen Troublemakerinnen und Troublemakern. Und ich beobachte gerade bei mir eine sehr spannende Veränderung:

Dinge, die ich in vor der Coronära noch klar von der Bildfläche meiner Selbstständigkeit verbannt hätte, sind plötzlich sichtbar: Klogeschichten, Stillgeschichten, Chaosgeschichten, mein Leben mit Selbstständigkeit und vier Kindern unter zehn.

Warum ich früher dachte, dass diese Dinge in meinem Business nicht präsent sein sollten? Rückblickend fällt mir die Antwort auf diese Frage schwer. Da waren sicherlich ein paar Gedanken wie „Das wirkt unprofessionell. Das sieht aus, als wäre ich nicht voll konzentriert. Das möchte ich nicht von mir preisgeben.“

Und dann? War es irgendwann einfach nicht mehr vermeidbar. Die einzige Alternative wäre gewesen, meine Arbeit auf Eis zu legen. Keine Option. Also doch das erste Mal das Baby im Call gestillt. Erstmal nicht mit einer Kundin, sondern in einer Mastermind-Session. Dann die damals Dreijährige auf den Schoß genommen. Sie war so stolz, dass sie mitmachen durfte. Hat gemalt und gewunken.

Was passiert ist? Die anderen haben freundlich zurückgewunken. Und das Meeting war kein bisschen weniger produktiv. Inzwischen glaube ich nicht nur, dass mein Alltag und dessen Präsenz in meiner Selbstständigkeit ‚kein Ding‘ sind.

„Ich bin überzeugt: Dass mein Leben hinter der Business-Kulisse sichtbarer geworden ist, macht mich authentischer, nahbarer und bringt mich letztlich mit den Menschen zusammen, die wirklich meine idealen Kundinnen sind.“

Und ich kann aus dieser Erfahrung auch bestätigen: Wenn sich unsere äußeren Rahmenbedingungen verändern, verändert sich auch unser Inneres. Dinge, die mir vor einem Jahr noch peinlich waren, sind heute einfach so. Punkt. Ich bin selbstbewusster geworden. Stehe zu mir, meiner Persönlichkeit und meinem Leben – mit allem, was dazugehört.

Ich fühle mich heute in meiner Selbstständigkeit vollständiger denn je. Und das habe ich auch den Momenten zu verdanken, in denen ich kurz zur Toilette muss, weil da jemand meine Unterstützung braucht. Ich bin für die Menschen um mich herum da. Das gilt für meine Familie. Für meine Freundinnen. Und für meine Kundinnen.

Und so haben diese kleinen Momente wie ein steter Tropfen etwas für meine Authentizität, für mein Selbstbewusstsein und letztlich für mein Business verändert.

„Die Trennung zwischen Alltag und Beruf – sie ist (ganz besonders in diesen Zeiten) eine künstliche. Es gibt doch eigentlich einfach nur DAS LEBEN.“