Vor einem Jahr habe ich mir zum ersten Mal öffentlich (also hier auf dem Blog) Gedanken dazu gemacht, was sich für mich und mein Business in den kommenden zwölf Monaten verändern soll. Und wenn ich ehrlich bin: seitdem hatte ich keine Sekunde mehr an diesen Text gedacht. Weil aber jede gute Vorausschau in meinen Augen mit einer Reflexion und Würdigung der Vergangenheit beginnen sollte, halte ich mich hier mal an meine eigenen Empfehlungen (ist nicht immer so, gebe ich zu;-)).

Wenn du wissen möchtest, welche Veränderungen ich 2023 plane – und welche nicht, dann viel Spaß mit diesem Artikel.

War da was? – Was ich mir für 2022 vorgenommen hatte

In meiner Einleitung vor einem Jahr hatte ich eine überraschend klare Sicht auf mein Verhältnis zu meiner Arbeit und zu meinem Leben:

“Meine Arbeit fasziniert mich so sehr, dass sie sich, wenn ich das zulasse, in jede Minutenritze meines Lebens und in jede Aufmerksamkeitstlücke meines Bewusstseins schiebt. Im Prozess fühlt sich das wunderbar an (meistens;-)). Ich bin im Flow. Das Problem: Mein Leben besteht nicht nur aus Arbeit, und wenn ich einen Schritt zurücktrete, dann weiß ich natürlich, das soll auch so sein!”

Und meine wichtigsten Veränderungen hatten darum auch alle den Fokus auf die Vereinbarkeit und meine persönlichen Ressourcen und meine Fähigkeit abzuschalten.

Ferien der Kids = Terminfrei für mich

“Ich möchte in all meinen Rollen präsent sein, in der Arbeit mit meinen Kund:innen UND in meinem privaten Alltag. Damit mir das gelingt, habe ich die Projekte, für die ich zu einem bestimmten Zeitpunkt parat sein muss, so eingeplant, dass die Ferien unserer vier Kinder frei bleiben. Wow, beim Blick auf den Kalender sind da ziemlich viele Zeitblöcke pink = terminfrei.”

Habe ich diesen Vorsatz umgesetzt?

Mit Bravour, würde ich sagen. Ich habe im Laufe des Jahres einige Dinge verändert und weiter angepasst und es tatsächlich geschafft, in den Ferien der Kids keinen einzigen Kund:innentermin zu haben. Bin stolz auf mich.

Mein persönliches Highlight dazu:

In der vorletzten Schulwoche im Dezember hatte ich einen einwöchigen Jahresplanungsworkshop mit mehr als 20 Teilnehmer:innen. Geplant war jeden Morgen ein Workshop. Doch dann wurde plötzlich die Weihnachtsfeier der Grundschule vorverlegt. Und damit auch der Auftritt unserer beiden Grundschulkinder. Erst dachte ich: “Mist, das verpasse ich jetzt!” Und dann dachte ich: “Nein, das hier sind meine Kinder. Das ist meine Priorität. Dafür bin ich selbstständig, dass so etwas möglich sein kann.” Ich habe den Donnerstags-Workshop kurzerhand auf Freitag verschoben (am Mittwoch!). Und die Reaktionen der Teilnehmenden haben mich so positiv überrascht!

Was ich gelernt habe? 

Ich darf mir selbst die beste Chefin sein, die ich nie hatte. Wenn ich meine Grenzen wahre, bin ich für andere eine Inspiration – und wenn ich es nicht sein kann, dann ist das auch wunderbar. Dann bin ich mir selbst eine.

1:1 Coaching und Gruppenprogramm

Eine Erfahrung, die ich 2022 noch mehr in den Mittelpunkt rücken wollte: Wenn ich Kund:innen begleite, dann tue ich das mit Haut und Haar. Ich bin mittendrin, statt nur dabei, und das über einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten. 

Das ist großartig, und das ist anstrengend. Daher hatte ich mir vorgenommen, nur noch maximal sechs 1:1 Kund:innen parallel zu begleiten und stattdessen den Fokus verstärkt auf mein VIP-Gruppenprogramm Multipreneur Masterplan zu richten. Der erste Durchgang hatte im November 2021 gestartet, und ich war einfach nur begeistert. Mehr davon!

Habe ich diesen Vorsatz umgesetzt?

Ja, aber anders als gedacht. Bis zum Sommer hatte ich zwei Durchgänge im VIP-Gruppenprgramm Multipreneur Masterplan begleitet und parallel die 1:1 Kund:innen betreut. Ich hatte schon im März begriffen, dass das Launchen mir extrem viel abverlangt und in meinem Alltag mit Familie immer ein Risiko ist. Denn nur eine Woche nach meiner Live Multipreneur Masterclass (meinem Launch-Webinar) lagen wir ALLE mit Corona flach. Ich konnte drei Wochen kaum aufstehen und war noch wochenlang komplett erschöpft.

Eine Veränderung musste her! 

Und so entschied ich mich, das Gruppenprogramm in ein sogenanntes Open Enrollment umzubauen, also ein Format, in das neue Teilnehmer:innen jederzeit einsteigen können. Dazu musste ich im Hintergrund einiges aufbauen: einen kompletten Mitgliederbereich aufsetzen, Kursmodule aufzeichnen, die ich bisher live gegeben hatte, einen Slack-Channel für die Kommunikation einrichten, neue Prozesse für Onboarding und Begleitung – kurz: viel mehr Struktur!

Im Juli waren die ersten vier Teilnehmenden für das neue Format am Start. Mitte September, nach den langen Sommerferien, ging der Multipreneur Masterplan offiziell im neuen Gewand live. Es war ein Kraftakt.

Was ich gelernt habe?

Neue Strukturen kosten Kraft, brauchen Zeit und zahlen sich oft erst mit einem zeitlichen Versatz aus. Im August, meiner Sommerpause, habe ich wirklich zwei ganze Wochen gebraucht, um abzuschalten – und das hat mich wirklich nachdenklich gemacht.

Ich hatte so viele neue Dinge angestoßen und bei all der Euphorie nicht damit gerechnet, wie viel Energie sie mich tatsächlich kosten würden. Nach dem nächsten Großprojekt werde ich mir auf jeden Fall einen zeitlichen Puffer einbauen, in dem ich alles sacken lassen kann.

Was mir die neuen Strukturen heute ermöglichen, ist hingegen unbezahlbar. Und nicht nur im VIP-Gruppenprogramm Multipreneur Masterplan, sondern auch im 1:1 Multipreneur Coaching, kann ich sie hervorragend nutzen, um meine Inhalte zu vermitteln und ganz nah dran zu sein an den wunderbaren Multitalenten, die ich unterstützen darf.

Das Thema mit der Unterstützung

Noch auf meiner Liste für 2022: Nicht mehr als One-Woman-Show unterwegs sein. 

Habe ich diesen Vorsatz umgesetzt?

Das Thema hat mich tatsächlich vor ungeahnte Herausforderungen gestellt. 

Denn da stand er plötzlich in ganz fetten Buchstaben vor meinem inneren Auge, dieser Glaubenssatz: Du musst alles alleine schaffen!

Und ich bin ehrlich gesagt immer noch damit beschäftigt, ihn für mich aufzudröseln, denn es ist gar nicht so einfach, die Balance zu finden zwischen “Ich mache das alles gerne, weil ich so vielseitig bin” und “Ich mache das nur, weil ich mich sonst als schwach empfinden würde”.

Was ich gelernt habe?

Beim Thema Technik und Ads habe ich einen großen Sprung gewagt und mir im zweiten Halbjahr dauerhaft Unterstützung von Olivia Hettler gegönnt. Und was soll ich sagen: schon mega, wenn Aufgaben plötzlich einfach erledigt sind – und dann auch noch viel schneller und besser, als ich das mit jedem YouTube-Tutorial der Welt jemals hätte schaffen können! Aber natürlich ist es eine Investition, die einen Return on Investment bringen muss. 2023: ich bin gespannt, was du lieferst.

Der Blick auf 2023

Die Sache mit der Work-Life-Balance

Für 2023 will ich mit meinen Grenzen noch radikaler werden und neben all der Strategie und dem Fokus, den ich mir in den vergangenen zwei Jahren erarbeitet habe, auch wieder mehr Experimentierfreude und Leichtigkeit in mein Business bringen.

Dazu passt auch mein Jahresmotto “Im Zweifel fliegen”, zu dem ich gleich in der ersten Januarwoche nach einem denkwürdigen Familienausflug gebloggt hatte.

Was ich konkret umsetzen möchte:

  • 80 Prozent meiner Kund:innen gewinne ich über meine Multipreneur Masterclass. Und das möchte ich stärker nutzen. Daher werde ich die Multipreneur Masterclass nicht mehr nur live anbieten, sondern auch die Aufzeichnung nutzen, um Interessent:innen für Kennenlerngespräche zu gewinnen. 
  • Im ersten Quartal soll aus meinem Multipreneur Test, aus der Multipreneur Masterclass und meinem Multipreneur Talk eine Kennenlern-Reise für neue Multitalente entstehen. (Huch. Das wird dann wohl mein erster richtiger Funnel;-).)
  • Termine für Kennenlerngespräch wird es außerhalb meiner beiden Live-Launches im Februar und Oktober nur noch dienstags und donnerstags geben.
  • Auch Kund:innen-Calls werde ich auf diese beiden Tage beschränken.

Mein Angebotsportfolio wächst

In der Zusammenarbeit mit meinen Kund:innen genieße ich es unheimlich, den Fokus auf das Gruppenprogramm und vereinzelt 1:1 Coachings zu haben und all meine Energie auf diese beiden Angebote zu richten (die im Hintergrund in den Prozessen für mich quasi identisch sind).

Mein Kopf indessen ist voller neuer Ideen, und ich wünsche mir für 2023 zwei neue Angebote, die mein Signature Programm perfekt ergänzen:

  • Ein Online-Kurs mit dem Titel “Die Fokus-Formel” wird im April zum ersten Mal stattfinden. Diesen Kurs gab es im Sommer 2021 schon einmal, und ich nutze die Inhalte seitdem als Einstiegsmodul in meinen großen Angeboten. Weil ich aber immer wieder sehe, dass der Schritt gerade für Starter:innen ins Gruppenprogramm bzw. ins 1:1 noch zu groß ist, weil Klarheit fehlt und damit auch das Selbstvertrauen, es ‘dieses Mal wirklich zu schaffen’, möchte ich diesen Kurs als Standalone anbieten – mit Selbstlernmodulen und Austausch in der Gruppe.
  • Außerdem möchte ich mein Angebot durch VIP-Tage ergänzen und plane dazu ein Offline-Event, das voraussichtlich im Spätsommer hier im Schwarzwald stattfinden wird. Der VIP-Tag richtet sich vor allem an fortgeschrittene Selbstständige, die komprimiert und mit ganz viel Umsetzungspower in drei Tagen ihre vielseitige Positionierung erarbeiten möchten. (Wenn du daran Interesse hast, dann schreib’ mir eine E-Mail.)

Platz für neue Projekte

2023 soll auch das Jahr werden, in dem ich mich für den (anstrengenden und lohnenswerten) Aufbau meiner Strukturen belohne und wieder mehr Kreativität in mein eigenes Business hole. Zwei Themen stehen auf meiner Agenda ganz oben – und wenn dann noch was vom Jahr übrig ist, gibt es ein Bonus-Ziel:

  • Dieser Blog wird zum Blogazine. Ich möchte mein Schreiben und meine redaktionelle Berufserfahrung verstärkt nutzen und diesen Blog Schritt für Schritt ein echtes Blogazine für Multipreneur:innen verwandeln. Mit Rubriken, Themen, Menschengeschichten und allem, was für mich zu einem Special Interest Magazin in der Online-Welt dazu gehört. Die erste Aufgabe: eine Struktur finden, die sich auch auf dem Smartphone bequem und übersichtlich nutzen lässt, denn die Mehrheit  meiner Nutzer:innen konsumiert meine Inhalte mobil.
  • Es podcastet! Ab April möchte ich mir endlich den Traum vom eigenen Podcast erfüllen. Themen gibt es mehr als genug, und wenn ich am Mikro sitze und Videos aufnehme, dann bin ich in meiner Zone of Genius. Darum werde ich mein Format wahrscheinlich auch als Vlog umsetzen, den du dir dann als Audio anhören oder mir auf YouTube beim Reden (und Gestikulieren) zuschauen kannst.
  • Bonus: Dieses verdammte Buch. Wenn im Herbst Zeit bleibt. Es steht jetzt mal hier und du kannst es lesen. Mehr Verbindlichkeit schaffe ich da grade noch nicht;-)

Was sich auch 2023 NICHT ändern wird (2022 reloaded)

  • Ich werde auch weiterhin im Business-Kontext meine Band-Shirts tragen (oder einen Hoodie, wenn mir danach ist).
  • Ich werde auch weiterhin Redewendungen verhunzen und bei Müdigkeit meinen badisch-schwäbischen Dialekt-Mischmasch auspacken.
  • Ich werde auch weiterhin mit Leidenschaft dafür arbeiten, dass Menschen ihre Selbstständigkeit so gestalten können, wie sie zu ihnen passt – ungeachtet dessen, was gerade ein gesellschaftlicher Trend oder der heiße digitale Scheiß ist.
  • Ich werde auch weiterhin planen, abends früher schlafen zu gehen, um dann über irgendein spannendes Thema zu stolpern, mit dem ich mich bis nachts um zwei Uhr beschäftige (Folgen sind u.a. siehe Punkt 2).
  • Ich werde auch weiterhin meinen Erfolg vom Erfolg meiner Kund:innen abhängig machen und alles daran setzen, die Menschen, mit denen ich arbeite, maximal zu unterstützen.

Was wird sich bei dir 2023 ändern? Wirst du vielleicht deinen ersten oder nächsten Schritt ins Multipreneur Business wagen? Was ich dazu sagen würde, kannst du dir ja denken;-)