Wer als Multitalent mit vielen Ideen gleichzeitig jongliert, kennt diese Herausforderung: Manchmal bleiben Aufgaben und Projekte über einen längeren Zeitraum liegen, obwohl sie uns eigentlich wichtig sind. Das Problem: Je länger sie liegenbleiben, desto größer werden das schlechte Gewissen und auch die Hürde, wieder anzufangen. Und ehe wir uns versehen, sind ein paar Tage, ein paar Wochen, ein paar Monate vergangen, ohne dass etwas passiert ist. Und das frustet!

Meine Kund:innen fragen mich daher auch immer wieder, wie sie den Faden aufnehmen können, wenn wichtige Projekte (schon wieder) viel zu lange liegen geblieben sind. Meine besten (und ehrlichsten) Tipps gibt es in dieser Podcast-Folge.

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Wer als Multitalent mit vielen Ideen gleichzeitig jongliert, kennt diese Herausforderung: Manchmal bleiben Aufgaben und Projekte über einen längeren Zeitraum liegen, obwohl sie uns eigentlich wichtig sind. Das Problem: Je länger sie liegenbleiben, desto größer werden das schlechte Gewissen und auch die Hürde, wieder anzufangen. Und ehe wir uns versehen, sind ein paar Tage, ein paar Wochen, ein paar Monate vergangen, ohne dass etwas passiert ist. Und das frustet!

Meine Kund:innen fragen mich daher auch immer wieder, wie sie den Faden aufnehmen können, wenn wichtige Projekte (schon wieder) viel zu lange liegen geblieben sind. Meine besten (und ehrlichsten) Tipps liest du in diesem Blogartikel.

Warum Projekte liegenbleiben

Im Grunde genommen gibt es nur drei Gründe, warum wir an wichtigen Aufgaben und Projekten nicht dranbleiben – und alle anderen Begründungen lassen sich auf eine dieser drei Kernursachen zurückführen:

  1. Deine Prioritäten haben sich verändert, ohne dass du es bemerkt hast. Die Aufgabe ist nicht mehr wichtig bzw. andere Aufgaben sind wichtiger geworden und haben sich in der Liste der Prioritäten nach vorne geschoben.
  2. Du hast momentan keine Ressourcen – zeitlich, mental oder körperlich – und kannst dich daher gerade nicht mit der Aufgabe beschäftigen.
  3. Unbewusste Ängste halten dich davon ab, die Aufgabe anzugehen bzw. weiterzuverfolgen. Du drückst dich vor den nächsten Schritten, um dich vor negativen Erfahrungen zu schützen.

So einfach das in der Theorie klingt: manchmal ist es gar nicht so leicht zu erkennen, woran es für uns selbst liegt, an bestimmten Aufgaben nicht dranzubleiben. Und natürlich gibt es auch Situationen, in denen gleich mehrere Gründe dafür verantwortlich sind, dass wir feststecken.

Meine Beobachtung ist aber: Wir sind in solchen Situationen sehr schnell auf den Punkt 3 und die unbewussten Ängste fokussiert. Wir ‘wittern’ überall Blockaden, und haben oft nicht im Blick, dass es auch banalere Gründe geben kann. Die Konsequenz ist leider sehr häufig, dass wir das Problem zerdenken und uns im Kreis drehen, statt pragmatische Ansätze zu finden, die uns dabei helfen, wieder in die Umsetzung zu kommen.

Wie Weitermachen funktioniert

Was also tun, wenn wir in einer Situation feststecken und merken, dass wir nicht mehr wie von selbst in Gang kommen und sich eine Aufgabe wie ein Berg vor uns aufzutürmen beginnt?

Analyse: Warum stecke ich hier tatsächlich fest?

Steckst du mit einem Projekt schon längere Zeit fest, dann mach‘ eine bewusste Bestandsaufnahmen deiner Situation und schau‘ dir an, was tatsächlich der Grund bzw. die Gründe sind, warum du gerade nicht dranbleiben kannst.

  1. Liegt es an veränderten Prioritäten? Sind andere Themen (im Moment) wichtiger?
  2. Fehlt die für die Umsetzung benötigte Energie? Meldet sich mein Körper und verlangt nach Pause?
  3. Welche Ängste hemmen mich? Welche Sorgen treiben mich um?

Je nach Antwort auf diese Fragen gibt es dann verschiedene Möglichkeiten:

Wenn sich Prioritäten verschoben haben:

Ist die Erkenntnis, dass sich tatsächlich Prioritäten verschoben haben, gibt es zwei Faktoren, die das weitere Vorgehen bestimmen:

  1. Ist die Verschiebung endgültig und kannst du das Projekt ohne weitreichende Konsequenzen beenden?
    Dann macht es keinen Sinn, krampfhaft daran festzuhalten. Stattdessen ist es sinnvoll, die Situation anzuerkennen und zu entscheiden, ob noch Aufgaben notwendig sind (z.B. beteiligte Personen informieren, Unterlagen archivieren, Informationen aktualisieren), bevor das Projekt ad acta gelegt werden kann.
  2. Ist die Verschiebung der eigenen Prioritäten endgültig, das Projekt kann aber NICHT vorzeitig beendet werden?
    Dann ist deine wichtigste Aufgabe, klar zu definieren, welche Schritte wirklich noch notwendig sind und was ggf. delegiert werden kann. Außerdem hilfreich: ein enger Zeitplan, um das Projekt nicht unnötig in die Länge zu ziehen.
  3. Ist die Verschiebung temporär und das Projekt in absehbarer Zeit wieder relevant?
    Dann ist es sinnvoll, den bisherigen Stand umfassend zu dokumentieren, Ansprechpartner:innen zu informieren und eine digitale oder analoge Akte anzulegen, die zur Wiedervorlage mit einem Datum in den Kalender eingetragen und dann bis zu diesem Termin in der (digitalen) Schublade verstaut wird.

Wenn die Energie fehlt:

Läuft es schleppend oder gar nicht, weil Energiereserven aufgebraucht sind, gibt es nur eine Möglichkeit: Die Reserven müssen wieder gefüllt werden! Natürlich gibt es auch dazu verschiedene Optionen.

  1. Offline gehen und Auftanken – die radikale Variante, die wir oft erst wählen, wenn unser Körper uns eine Zwangspause verordnet. Schade, denn wir müssen nicht immer auf die mehrtägige Migräne oder den verschleppten Infekt warten. Sich ein paar Stunden oder einzelne Tage komplett rauszunehmen, kann helfen, uns neu zu sortieren. Hier braucht es oft nur die bewusste Entscheidung zum Nichtstun, die uns dann hinterher das Tun wieder wesentlich leichter macht.
  2. Das Pensum deutlich reduzieren – dabei hilft auch der Blick auf die eigenen Erwartungen (mehr dazu weiter unten). Kleinere Zeiteinheiten, kleinere Schritte, auch das kann schon dabei helfen, die Akkus wieder aufzuladen. Und oft schaffen wir in diesen kleinen Zeitfenstern dann mehr, als wir dachten.
  3. Andere Aufgaben minimieren oder delegieren – manchmal sehen wir nur das aktuelle Projekt, aber unsere Erschöpfung resultiert natürlich aus dem großen Ganzen. Daher kann es auch eine Option sein, an anderen Stellen kritisch zu prüfen, wo Energie eingespart werden kann.

Wenn uns Ängste lähmen:

Wenn wir tatsächlich sehen, dass wir die nächsten Schritte nur deshalb nicht gehen, weil sie uns Angst machen, hilft tatsächlich am Ende des Tages nur eine Sache: Die Ängste als gegeben annehmen und TROTZDEM den nächsten Schritt machen.

Aber natürlich ist das nicht so einfach. Daher hier noch ein paar Tipps, die dabei unterstützen können:

  1. Andere ins Boot holen – sei es als Accountability-Partner:innen (“Wir machen jetzt beide unsere Angst-Aufgabe XYZ, und heute Abend berichten wir uns.”) oder zum gemeinsamen Co-Working.
  2. Eat the Frog: Morgens XYZ Minuten früher raus und dann nur an diesem Projekt arbeiten. -> Dazu die konkrete Aufgabe am Vorabend schon definieren und alles bereitlegen, Dokument öffnen, etc.
  3. Das Setting wechseln, also für diese eine Aufgabe die Umgebung wechseln -> in Café, in den Co-Working-Space, in die Natur…
  4. Uns bestimmte Kleidung anziehen für diese Aufgabe, die uns mehr so fühlen lässt, wie wir für die Aufgabe sein wollen.
  5. Ein motivierendes Lied auflegen und einmal kurz abtanzen – dann ran an die Aufgabe.
  6. …Finde dein eigenes Ritual, um dir die Aufgabe so angenehm, leicht, besonders, schön zu gestalten. Bring dich in Bewegung, mach’ Geräusche -> Emotion kommt von motion. Es ist deine Aufgabe, dich in eine positive Stimmung zu bringen, in der deine Ängste weniger Angriffsfläche finden.

Last but not least: eigene Erwartungen klären

Manchmal sind weder die Umstände veränderbar, noch können wir mir nichts dir nichts Ängste und Blockaden aus dem Weg räumen. Dann haben wir immer noch die Möglichkeit, uns mit den eigenen Erwartungen auseinanderzusetzen – eine Stellschraube, die uns oft gar nicht in den Sinn kommt, und dabei so ein mächtiges Instrument ist, wenn es darum geht, herausfordernde Situationen zu meistern.

Denn sind wir mal ehrlich: Dranbleiben wäre vielleicht gar nicht so schwer, wenn wir es nicht so zwingend auf eine ganz bestimmte Art und Weise von uns selbst erwarten würden.

Um eigene Erwartungen zu klären, können folgende Fragen hilfreich sein:

  1. Wann wäre ich denn wirklich zufrieden?
    Welche Leistung müsste ich erreichen, also z.B. ein bestimmtes Pensum (2h/Tag) oder einen bestimmten Output (10 Seiten), etc.?
    Und wenn ich meine Messkriterien identifiziert habe: Sind sie überhaupt

    • sinnvoll, d.h. spiegeln sie tatsächlich deinen Fortschritt wider?
    • realistisch, d.h. kannst du sie tatsächlich aktuell erfüllen?
  2. Welche Möglichkeiten habe ich, meine Erwartungen zu verändern?
    Wo kann ich andere Perspektiven einnehmen oder bei der Bewertung meiner Leistung andere Prioritäten setzen?
  3. Welche neuen Erwartungen sind für mich sinnvoll und möchte ich formulieren?
    Wie kann ich meine Erwartungen an meine Realität anpassen?

Möchtest du herausfinden, welche Projekte du in deiner aktuellen Situation angehen solltest, wenn du dir eine erfolgreiches Business rund um deine Vielseitigkeit aufbauen möchtest? Dann mach‘ den Test und finde heraus, welche Schritte dich auf deinem Weg als Multipreneur:in wirklich weiterbringen.