Mein Motto für 2021

Ja, auch ich habe 2021 ein Jahresmotto. Im Moment schießen die (Blog)Posts zu diesem Thema wie Pilze aus dem Boden, und ich staune über kreative Wortschöpfungen und energiegeladene Statements. Fast habe ich den Eindruck, mein Motto kommt dagegen sehr brav um die Ecke. Warum ich es trotzdem so passend für mich finde, welche Kraft es in mir entfaltet und was dieser Leitsatz auch für dich bedeuten kann, darüber möchte ich dir in diesem Blogartikel gerne mehr erzählen.

‚Ich will so werden, wie ich bin.‘

Soweit, so unspektakulär. Wenn du beim Lesen dieses Satzes sofort über die Ähnlichkeit mit einem gewissen Werbeslogan aus den 1990er Jahren stolperst, die ist durchaus beabsichtigt. Warum? In meinem Jahresrückblick 2020 habe ich dazu bereits geschrieben:

Vielleicht geht es dir auch so: Wenn ich mein Motto für 2021 hier lese, hängt mein innerer Auto-Vervollständiger immer ein kleines ‚Du darfst‘ hintendran. An alle Kinder der achziger und neunziger Jahre: ich entschuldige mich in aller Form für den Ohrwurm aus der Werbung, aus der ich diesen Leitsatz für mich entlehnt habe. Und ich schmunzle, weil es doch so passend ist, dass mir quasi meine innere Stimme die Erlaubnis gibt, in den kommenden zwölf Monaten in die Vollen zu gehen. Weniger darüber nachzudenken, ‚wie man das macht‘. Und mich häufiger zu fragen: ‚What would Julia say?‘. Und zwar die Julia, die sich traut, andere Wege zu gehen. Gerade weil sie die ‚klassischen Wege‘ aus dem FF kennt – und weil sie darum genau weiß, dass die eben nicht zwingend die richtigen sein müssen. Stay tuned!

Der erste Grund also, warum ich mein Motto schon jetzt liebe, ist die Tatsache, dass es die Erlaubnis, ja den Apell zur Umsetzung, bereits enthält. Wann immer ich also diesen Satz in den kommenden zwölf Monaten bewusst oder unbewusst lesen werde, wird das ‚Du darfst‘ direkt hinterher klingen. Und das ist ein Satz, den ich mir in den vergangenen Jahren definitiv zu selten erlaubt habe.

Hinter den Kulissen

2020 war für mich und meine Selbstständigkeit ein regelrechter Befreiungsschlag. Nachdem ich mich jahrelang mit den klassischen Fragen rund um meine Positionierung, meinen Schwerpunkt, meine Nische gequält hatte, war ich Anfang 2020 nur noch gefrustet. Immer wieder war ich bis dahin meine Themen mit ganz viel Enthusiasmus angegangen. Immer wieder dachte ich: das ist es jetzt! Und immer wieder kam dann die große Ernüchterung, weil es mir in der gewählten Nische rasch viel zu eng wurde.

Dass ich eine Scannerpersönlichkeit bin, wusste ich schon einige Jahre – und diese Erkenntnis war für mich auch ein ganz großer Aha-Moment gewesen (wenn du diesen Begriff und das Konzept dahinter noch nicht kennst, schau‘ dir unbedingt dieses Video an). Konsequenzen für meinen Selbstständigkeit hatte ich daraus aber nie gezogen. Für mich waren das zwei getrennte Welten geblieben: meine vielinteressierte Persönlichkeit einerseits und meine möglichst spitze Positionierung andererseits. Kollision vorprogrammiert.

Das lag vermutlich auch daran, dass ich als studierte Marketingexpertin und Kommunikationsprofi fast 20 Jahre lang mein Geld verdient hatte, indem ich Unternehmen dabei half, sich klar zu positionieren, in ihrer Nische erfolgreich zu sein. Und dass ich versuchte, dieses ‚klassische‘ und etablierte Vorgehen auch auf mein eigenes Business zu übertragen. Die Folge: alle paar Monate wechselte ich meine Ausrichtung und mit jedem Umbruch wuchs mein Frust und schrumpfte mein Selbstbewusstsein. Warum nur konnte ich mich einfach nicht auf eine Sache festlegen?

Was mein Motto 2020 damit zu tun hat

2020 hatte ich zum ersten Mal ein Jahresmotto für mich ausgerufen: MACHEN. Denn ich war es leid! Leid, meine Ideen zu zerdenken, meine Kreativität zu beschneiden und mich zu verbiegen. Ich wollte im August 2020 meinen 40. Geburtstag feiern und ich fand, es war Zeit, mein Leben so zu gestalten, wie es zu mir passt – und nicht mehr umgekehrt mich anzupassen an den Common Sense. Und ich machte.

Ein Jahr Mentoring, Pandemie, Homeschooling, Online-Businessing, Hausbau und Umzug später saß ich im Dezember vor meinem Schreibtisch in meinem neuen (eigenen) Büro und ließ noch einmal an mir vorbeiziehen, was da passiert war. Ich war so viel weitergekommen, als ich mir das vorgestellt hatte. Mein Motto hatte mich durch das Jahr gepusht, ich hatte die Ärmel hochgekrempelt und gemacht. Und ich hatte mir endlich eine zentrale Frage gestellt:

Wer sagt das eigentlich?

Ja, vielleicht klingt das banal, aber für mich war diese einfache Frage DER Wendepunkt in meiner Selbstständigkeit. Wer sagt eigentlich, dass ich mich für eine Nische entscheiden, mich spitz aufstellen muss oder nur noch eine Sache machen darf, um erfolgreich zu sein? Wer sagt eigentlich, dass ich mich auf ein Thema beschränken und alles andere verwerfen muss? Wer sagt das eigentlich?

Die einfach Antwort: Die Marketing-Expertinnen und -Experten dieser Welt, die Coaches und Beraterinnen, die Gurus und Erfolgsversprecherinnen.

Die ehrliche Antwort: Nur ich selbst.

Darum will ich werden, wie ich bin

Meine Selbstständigkeit war geprägt von der Idee, mich an die Anforderungen anderer anzupassen. Ich wollte einem Bild entsprechen, das dummerweise nicht besonders gut zu meiner Persönlichkeit passte. Dass ich diesen Knoten nun lösen konnte, macht meinen Weg frei für ganz neue Abenteuer. Und ich spüre eine riesengroße Lust, meine Arbeit für mich so zu gestalten, dass sie mir voll und ganz entspricht. Werden, wie ich bin.

Natürlich nervt mich mein Job auch noch manchmal. Ich bin keine Anhängerin der Theorie ‚Finde deine Leidenschaft und du musst nie mehr arbeiten‘. Mit Pandemie und Lockdown und finanziellem Druck und (in meinem Fall) vier kleinen Kindern, die in Zoom-Calls platzen, fühlt es sich nicht immer leicht an. Aber es fühlt sich richtig an.

Was mein Motto für dich bedeutet

Auch das habe ich in meinem Jahresrückblick geschrieben:

Ich bin paradoxerweise durch die Erkenntnis angekommen, dass ich niemals ankommen werde. Was für mich fast 20 Jahre lang ein Makel war, die ‚Unfähigkeit‘, mich zu entscheiden, eine unerfüllbare Sehnsucht nach DEM EINEN, mein allergrößter Mindfuck ever, mein ‚Lifetime-Mindfuck‘ sozusagen, ist Geschichte. Und diesen Satz schreibe ich mit einer unbändigen Lust darauf, 2021 auch genau so zu gestalten.

Wenn du dich in meinen Erfahrungen wiederfindest, wenn es dir ähnlich geht und du deine Vielseitigkeit bisher eher als Belastung denn als dein Asset empfindest, dann wirst du von mir niemals hören, dass du dich ändern musst. Denn DAS wäre wirklich jammerschade!

Was du stattdessen von mir bekommst, ist ein Multi-Mindset gepaart mit meinem Wissen und meinen Erfahrungen. Ich weiß genau, wie du die etablierten, klassischen Tools aus Strategie und Marketing für deine Selbstständigkeit nutzen kannst, ohne dich einzuschränken. Der Fokus ergibt sich nämlich genau daraus: Werden, wer du bist:-)

Willst du mich und meine Art zu arbeiten einmal kennenlernen, ohne gleich ein Fass aufzumachen? Dann ist vielleicht mein Workshop zum Thema Zeitmanagement für Multitalente am 27. Januar 2021 spannend für dich. Du kannst dir sicher sein, dass es keine 0-8-15 Tools von der Stange gibt, sondern eine ganz neue Perspektive auf das Thema.

Die Online-Anmeldung findest du hier.

Und jetzt bin ich natürlich neugierig. Welches Jahresmotto hast du? Und wenn du noch keines hast, wie könnte es lauten? Ich freue mich über deinen Kommentar:-)